„Retten – Löschen – Bergen – Schützen“
Die Feuerwehr ist kein Verein, sondern eine Hilfsorganisation. Der Gesetzgeber definiert die Feuerwehr hierbei als "eine gemeinnützige, der Nächstenhilfe dienende Einrichtung der Gemeinde [...]".
Auch die Hauptaufgabe der Feuerwehr hat der Gesetzgeber genau definiert: "Die Feuerwehr hat bei Schadenfeuer (Bränden) und öffentlichen Notständen, die durch Naturereignisse, Einstürze, Unglücksfälle und dergleichen verursacht sind, Hilfe zu leisten und den einzelnen und das Gemeinwesen vor hierbei drohenden Gefahren zu schützen. Im Übrigen hat die Feuerwehr zur Rettung von Menschen und Tieren aus lebensbedrohenden Lagen technische Hilfe zu leisten."
Daher lassen sich die Aufgaben der Feuerwehr in vier Grundtätigkeiten aufteilen: „Retten – Löschen – Bergen – Schützen“. Diese vier Grundtätigkeiten werden daher auch im Feuerwehr-Signet (dem Logo der Feuerwehr) bildlich wiedergegeben. Die genaue Bedeutung der einzelnen Grundtätigkeiten und was für einen Anteil sie an unseren Einsätzen haben, wollen wir Ihnen hier etwas näher bringen.
Retten
Mit Retten ist die Abwendung einer Lebensgefahr von Menschen durch Sofortmaßnahmen (Erste Hilfe), die der Erhaltung oder Wiederherstellung von Atmung, Kreislauf oder Herztätigkeit dienen und/oder Befreien aus einer Zwangslage durch technische Rettungsmaßnahmen gemeint. Dies kann bei nahezu jedem Einsatz geschehen, beispielsweise bei einem Feuer, Verkehrsunfall oder Hochwassereinsatz.
In den letzten Jahren hat sich der "Trend" immer wieder bestätigt, wonach die Aufgaben der Feuerwehr immer mehr in den Bereich der technischen Hilfe rutschen.
Löschen
Die älteste und wohl bekannteste Aufgabe der Feuerwehr ist das Löschen. Bei diesem so genannten abwehrenden Brandschutz werden unterschiedlichste Brände mit Hilfe spezieller Ausrüstung bekämpft.
Auch wenn im Laufe der Zeit die Zahl der Brandbekämpfungen weltweit zurückgegangen ist, so ist dies immer noch ein sehr komplexer Bereich. Besonders die heute vielfach verwendeten Kunststoffe und andere neuartige Materialien stellen die Feuerwehr immer wieder vor die schwierige Aufgabe entsprechende Löschmittel zu wählen und diese Ressourcenschonend einzusetzen. Zum Schutz der Einsatzkräfte vor Atemgiften kommen hierbei oft Atemschutzgeräte zum Einsatz. Diese erfordern neben einer speziellen Ausbildung regelmäßige Schulungen und einer Untersuchungen aus arbeitsmedizinischer Sicht.
Bergen
Eine der "härtesten" Aufgaben der Feuerwehr ist das Bergen von toten Menschen, Sachgütern oder Tieren. Auch wenn es in den Medien oft falsch benutzt wird, so bedeutet das Bergen von Menschen immer das die zu bergende Person verstorben ist. So lange ein Mensch lebt, wird die Befreiung aus einer Zwangslage immer als Rettung bezeichnet. Bei Sachgütern oder Tieren ist hingegen immer von einer Bergung die Rede.
Ein typischer Einsatz ist beispielsweise die Bergung eines Fahrzeuges nach einem Verkehrsunfall oder die Bergung eines in eine Grube gefallenen Tieres. Die Bergung von toten Menschen ist für die Einsatzkräfte jedes Mal eine besonders belastende Aufgabe. Dies wird in der Regeln den älteren und erfahrenen Einsatzkräften überlassen. Für solche Einsätze stehen den Einsatzkräften sogenannte Notfallseelsorger bereit.
Schützen
Schützen bedeutet vor allem vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Bränden (vorbeugender Brandschutz). Dies wird beispielsweise durch Brandsicherheitswachen bei größeren öffentlichen Veranstaltungen oder durch eine Sensibilisierung der Bevölkerung durch Vorführungen und Schulungen realisiert. Bei größeren Bauvorhaben werden sogar Sachverständige der Feuerwehr hinzugezogen und um Stellungnahme gebeten.
Aber auch der Umweltschutz fällt unter diese Tätigkeit. Hierzu zählen beispielsweise die Eindämmung von Ölunfällen, die Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und der Schutz vor chemischen, biologischen und atomaren Gefahren.